Fürth (dpa/lby) – Für die bayerische Tourismusbranche geht es nach den Pandemie-Jahren wieder bergauf. Mit 34,2 Millionen lag die Zahl der Gästeankünfte in Beherbergungsbetrieben im vergangenen Jahr 75 Prozent höher als im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 51,3 Prozent auf rund 92,3 Millionen.
«Der Neustart im Tourismus ist 2022 gelungen», sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. «Hoteliers, Wirte, Liftbetreiber, Campingplatzbetreiber und Vermieter haben sich trotz hoher Energiepreise und Inflation nicht unterkriegen lassen.»
Ganz auf das Vor-Corona-Niveau haben es die Tourismuszahlen insgesamt noch nicht geschafft. Mit 40 Millionen Gästeankünften und 100,9 Millionen Übernachtungen erzielte die Branche 2019 Rekordwerte, an die sie im vergangenen Jahr nicht anknüpfen konnte. Nur bei den Campingplätzen und den Ferienwohnungen und -häusern im Freistaat lief es besser als vor der Pandemie. Vor allem die Campingplätze konnten ihre Beliebtheit aus den Corona-Jahren weiter ausbauen. Sie zählten im vergangenen Jahr 15,8 Prozent mehr Gästeankünfte und 19,2 Prozent mehr Übernachtungen als 2019.
Auch der Anteil ausländischer Gäste stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr von 13,5 auf 20,1 Prozent an – unmittelbar vor der Pandemie kamen allerdings noch ein Viertel der Gäste aus dem Ausland.
Unter der Pandemie habe insbesondere der Tourismus in den Städten gelitten, sagte Aiwanger. «Im vergangenen Jahr gehörten sie zu den Gewinnern.» In Bayreuth, Erlangen und Augsburg liege die Zahl der Übernachtungen bereits über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. «Wir haben insgesamt wieder ein ausgewogeneres Verhältnis von Tourismus auf dem Land und in den Städten.»