Potsdam (dpa/bb) – Nach einer Neuausrichtung des Baumblütenfestes in Werder an der Havel ist nach Darstellung der Stadt die Zahl der Straftaten stark gesunken. Die Veranstaltung war in der Vergangenheit wegen Alkoholexzessen und Gewalttaten in die Schlagzeilen geraten. Zum Abschluss des zehntägigen Festes war am Montagabend ein Feuerwerk geplant.
«Das 144. Baumblütenfest war seit vielen Jahren das sicherste überhaupt. Die Landespolizei hat uns bestätigt, dass wir mit Stand am Montagnachmittag beim Straftatengeschehen auf rund ein Drittel früherer Feste gesunken sind», sagte Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) beim Abschlusstag am Montag laut einer Mitteilung. Beim Thema Sicherheit sei ein «Riesenschrift» nach vorne gelungen. Die Veranstalter kündigten am 1. Mai aber auch an, künftig noch an Verbesserungen zu arbeiten.
Nach drei Jahren Pause hatte die Kleinstadt vor den Toren Potsdams erstmals auf ein neues Konzept für das traditionsreiche Fest gesetzt: Weg von einer Massenveranstaltung und zuviel Partyrummel. Geplant war eine kleinere und traditionsbewusstere Veranstaltung mit mehr Kultur.
«Die großen Themen sind in diesem Jahr auf den Weg gebracht worden. Es wurden Voraussetzungen geschaffen, um das Fest in den kommenden Jahren richtig gut aufzustellen», sagte der Erste Beigeordnete Christian Große. Die Stadt werde für das 145. Baumblütenfest weiter am Konzept feilen, ohne größer zu werden. Große sagte: «Das Familienthema ist ausbaufähig. Bei der Versorgung müssen wir nachsteuern. Auch einige Anbieter hatten nach der Coronapause mit dem Neustart zu tun.»
Busse und Bahnen mit Besuchern des Festes waren teils rappelvoll. Deshalb gab es etwa auch Sonderfahrten mit dem Schiff direkt zum Baumblütenfest. Seit 1879 laden Obstbauern in Werder die Besucher ein, sich auf ihren Plantagen umzusehen und die Blüte von Apfel- oder Kirschbäumen und Beerensträuchern zu feiern.