Luang Prabang (dpa/tmn) – Gläubige Buddhisten in Laos wollen mindestens einmal im Leben einen ganz besonderen Höhlentempel besuchen: Die Pak Ou Caves direkt am mächtigen Fluss Mekong, der Lebensader Südostasiens.
In zwei Kalksteinhöhlen befinden sich Schätzungen zufolge bis zu 6000 Buddha-Statuen verschiedenster Größen und Materialien wie Holz oder Bronze, die dort über Jahrhunderte von Pilgern aufgestellt wurden. Buddha ist dabei mit verschiedensten Handgesten – Mudras genannt – dargestellt, die jeweils eine bestimmte Bedeutung haben.
Die Höhle ist nur mit dem Boot erreichbar
«Es wird geschätzt, dass sich in der unteren Höhle etwa 4000 Skulpturen befinden und in der oberen etwa 2000», erzählt der Reiseleiter Somjai Simoonthong, der regelmäßig Touristen aus aller Welt herführt. Die Höhlentempel sind nur über den Mekong zu erreichen: Mit dem Boot dauert die Fahrt vom beliebten Touristenziel Luang Prabang – der früheren Hauptstadt des südostasiatischen Landes – etwa zwei Stunden.
Drinnen besprenkelt ein Laote, der im US-Bundesstaat Colorado lebt, eine Gruppe von Buddha-Statuen mit Wasser – als Zeichen der Reinigung und des Respekts. «Ich wollte schon so lange einmal herreisen, das ist für mich als Laoten ganz wichtig», sagt er.
Einst ein Schrein für Flussgeister
Die meisten im Land glauben, dass ihre Vorfahren im 8. Jahrhundert zum ersten Mal die Höhlen betreten haben. Damals war der Buddhismus noch nicht weit verbreitet, daher wurden die Pak Ou Caves zunächst als Schrein für die Flussgeister genutzt.
Nachdem die Königsfamilie im 16. Jahrhundert den Buddhismus als nationale Religion eingeführt hatte, begannen Gläubige Wallfahrten zu den Höhlen – speziell am bedeutungsvollen Neujahrstag. Viele ließen dort Buddha-Statuen zurück. Der Höhlentempel in seiner heutigen Form ist das Resultat jahrhundertelanger Pilgerreisen.