Moskau (dpa) – Der Kreml hat die von der EU angekündigte Aussetzung des Visa-Abkommens als «widersinnige Entscheidung» bezeichnet. Sie stehe in einer Reihe weiterer Absurditäten dieser Art, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Ein Ausstieg aus dem Abkommen werde die Situation für die Europäer ebenfalls schwieriger machen. Konkret wurde er nicht. Peskow rechnete damit, dass es für russische Staatsbürger nun schwieriger werde und länger dauere, ein Visum zu bekommen.
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass die Europäische Union das 2006 geschlossene Abkommen mit Russland zur Erleichterung der Visa-Vergabe vollständig aussetzen werde. Der Schritt ist eine weitere Sanktion als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der seit mehr als einem halben Jahr andauert.
Der Kreml hat Gegenmaßnahmen offen gelassen. Peskow sagte: «Moskau geht selbstbewusst den Weg, der seinen Interessen am besten entspricht.»