Berlin (dpa) – Der Verkehrsclub Deutschland hält die umstrittenen Regeln zur pauschalen Besteuerung von Dienstwagen für veraltet. «Es ist ein enormes Steuerprivileg, das ökologisch und sozial ungerecht ist», sagte der verkehrspolitische Sprecher des Verbands, Michael Müller-Görnert, der Deutschen Presse-Agentur. Davon profitierten vor allem Besserverdienende. «Ein Dienstwagen ist viel günstiger, als wenn man ihn sich privat kaufen würde», argumentierte er.
Nach Ansicht von Müller-Görnert sollte das sogenannte Dienstwagenprivileg komplett abgeschafft werden. Stattdessen solle es ein Mobilitätsbudget geben, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermögliche, dienstliche und private Fahrten mit Verkehrsmitteln ihrer Wahl zu machen. Dazu könnten öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn zählen, aber auch Carsharing, ein Fahrrad oder ein Taxi.
Die pauschale Besteuerung von Dienstwagen ist in der Ampel-Koalition derzeit umstritten. Die Grünen wollen sie stärker an den CO2-Ausstoß des Autos knüpfen, um Anreize zum klimafreundlicheren Verkehr zu setzen und Einnahmen für den Staat zu generieren. Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner lehnt das ab. Er argumentiert, durch die steuerliche Besserstellung von Elektroautos gebe es bereits eine Klimawirkung.