Bitterfeld-Wolfen (dpa) – Auch schon bei anderen Auftritten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hatten Demonstranten die Kanzlerin mit Pfeifkonzerten, Buh-Rufen und Plakaten mit Parolen wie «Merkel muss weg» empfangen. Am vergangenen Samstag hatte Merkel dazu in Quedlinburg gesagt: «Manche glauben, dass man die Probleme der Menschen in Deutschland mit Schreien bewältigen und lösen kann. Ich glaube das nicht und gehe davon aus, die Mehrheit heute hier auf diesem Platz auch nicht.»
Bitterfeld-Wolfen galt bis zur Wende 1989 als dreckigste Stadt Europas, hat sich seitdem aber sichtbar gewandelt. Anstelle maroder und umweltverpestender Chemiebetriebe gib es heute moderne mittelständische Produktions- und Dienstleistungsfirmen. Die Stadt hat nach dem Fall der Mauer vor allem junge Menschen verloren, die zur Ausbildung in den Westen Deutschlands zogen.