Nachgewiesen ist das Gasthaus „Goldenes Kreuz“ im Familienbesitz der Schieder und Kölbls seit mindestens 1811 – Enkel Michael ist allerdings guter Dinge, dass er im Amberger Staatsarchiv noch ältere Dokumente ausgräbt: „Aber diese Unterlagen sind noch nicht einsortiert, da stehen kistenweise Auszüge rum“, hofft er auf fachliche Unterstützung vom örtlichen Heimatkundlichen Arbeitskreis. Bekannt ist freilich, dass sich das Landgasthaus ursprünglich aus einem Bauernhof gemausert habe. Auch eine kleine Metzgerei habe es gegeben, die fürs eigene Gasthaus produziert hat. „Nach Opas Tod wurden der Bauernhof und die Metzgerei aufgegeben“, erzählt Schieder, „mein Vater hat sich auf den Hotelbetrieb konzentriert.“
Der Junior versucht seit seiner Rückkehr letztes Jahr nicht alles anders, aber manches etwas besser zu machen. Dazu gehört natürlich in erster Linie seine überregional aufsehenerregende Küche. Aber auch ins Hotel haben die Schieders neu investiert. Die neun Doppelzimmer (50 Euro) und das Einzelzimmer (33 Euro) wurden neu eingerichtet und mit zeitgemäßem Inventar wie LED-Flachbildschirmen und kostenlosem Internet ausgestattet – eine Flasche Wasser und Rosen als Deko bei Anreise inklusive. „Früher war den Gästen vor allem wichtig, dass es günstig war – so hat man auch lange Zeit in der Region geworben“, erklärt der Reformator den Wandel, „wir setzen jetzt auf Qualität, weil wir nur so neue Touristen in die Gegend bekommen.“
Um diesen Anspruch zu unterstreichen, stellen sich die Schieders derzeit der Zertifizierung zum Dreisternehotel. Mindestens 250 von 650 Punkten möglichen Punkten – Katagorie 5-Sterne-Superior – muss er im Katalog für die Bayern-Tourist-GmbH nachweisen. Dazu gehört, dass die Küche mindestens zwei Stunden zu Mittag und drei Stunden am Abend geöffnet ist. Auch zweisprachige Mitarbeiter sind für den Englisch- und Spanisch-Könner kein Problem.