Berlin (dpa/tmn) – Irgendwo ganz tief im Meer zwischen Sandburgen und Korallenriffen steht der Einsiedlerkrebs Krill vor einem großen Problem. Sein mobiles Zuhause, eine rosa Muschel, wurde von einem hinterhältigen Kredithai entführt. Mit einer alten Plastikgabel bewaffnet kämpft Krill nun darum, seine Muschel zurückzuholen. Doch das erweist sich als echt harte Nuss.
Als Krill die Krabbe vermöbelt man fiese Gegner und schlüpft in verschiedene provisorische Häuser, sei es ein Kinderschuh, ein Partyhut oder eine alte Socke. Ganz nach dem Motto: One man’s trash is «Another Crab’s Treasure», frei übersetzt: Menschlicher Müll ist der Krabbe ihr Schatz.
Feinde lauern überall und der Tod ist ständiger Begleiter
Normalerweise sind Soulslike-Spiele wie «Dark Souls» oder «Deamon’s Souls» knallhart: Sie verlangen präzise Kämpfe, bieten verschachtelte Welten zum Erkunden und setzen auf eine düstere Atmosphäre, die von der Hintergrundgeschichte bis zum Gegnerdesign spürbar ist. Doch «Another Crab’s Treasure» ist etwas anders.
Anstelle von finsteren Höhlen und düsteren Landschaften erwarten die Spielerinnen und Spieler farbenfrohe Korallenriffe und niedliche Meeresbewohner. Die sind jedoch keineswegs zimperlich, wenn es darum geht, zu töten. Als Ausgleich zum hohen Schweregrad bietet das Spiel witzige Dialoge, schrullige Charaktere und absurde Situationen, die den ein oder anderen zum Lachen bringen.
Es gibt Schätze, die Krills Fähigkeiten verbessern, Mondschneckenmuscheln als Speicher- und Schnellreisepunkte und sogar einen Anemonen-Fertigkeiten-Baum – aus Meeresplastik. Spielhilfen, wie einfacheres Ausweichen oder eine höhere Panzerhaltbarkeit sollen frustrierende Momente abmildern, wenn selbst der x-te Versuch, den Boss zu besiegen, scheitert.
Aber für den Ernstfall, gibt es die ultimative Lösung: «Give Krill a gun» – anstelle einer Dose greift der kleine Krebs dann zu einer alten Pistole. Damit macht er selbst den hartnäckigsten Feinden mit einem Schuss den Garaus.
Die Plattform-Passagen des Spiels bieten eine Menge Spaß, besonders dank eines Angel-Enterhakens, der es den Spielerinnen und Spielern ermöglicht, an hohe Ziele zu gelangen. Zudem kann der kleine Krill dank seiner kurzzeitigen Schwimmfähigkeit schnell größere Strecken zurücklegen.
Kleine Schwächen, charmante Figuren und schönes Setting
Fazit: Es gibt wenig Kritikpunkte an diesem Spiel. Manchmal hakt die Kamera in engen Umgebungen und neue Fähigkeiten kann Krill nur an bestimmten Orten lernen, zu denen man dann immer hinreisen muss. Abgesehen davon ist «Another Crab’s Treasure» ein gelungenes Spiel, das auch für Neueinsteiger geeignet ist. Mit frischem Setting und charmanten Figuren durchbricht es die üblichen Grenzen des Genres.
Für PC, Xbox One und PlayStation 4/5 erhältlich, kann «Another Crab’s Treasure» für rund 30 Euro erworben werden. Die empfohlene Altersfreigabe liegt bei zwölf Jahren.