Berlin (dpa/tmn) – An der frischen Luft körperlich aktiv sein und viel Neues sehen: Diese an sich attraktive Kombination bieten Radreisen. Nur kann es ein schmaler Grat sein zwischen einer noch angemessenen Belastung und zu viel Anstrengung.
Damit nicht schon frühzeitig die Beine brennen, der Po schmerzt und die Lust schwindet, rät die Stiftung Warentest noch unerfahreneren Radtouristen: Zwei einfachere Etappen an den Anfang der Reise legen und allgemein mit Streckenlängen von 50 bis 60 Kilometer pro Tag planen. Wobei, und das ist wichtig, nicht nur die reine Kilometerzahl zählt.
Das Etappenprofil im Blick – und den Wind
Geht es viel bergauf, können schon 30 Tageskilometer unfassbar anstrengend sein. Darum ist es ratsam bei der Planung, das Streckenprofil zu berücksichtigen – Apps wie Komoot oder Outdooractive etwa zeigen Höhenmeter an. Auf Flussradwegen geht es stromabwärts in der Regel bergab. Laut den Warentestern lohnt es sich zudem, die Hauptwindrichtung zu recherchieren. Klar, bei Gegenwind radelt es sich mühsam.
Und für alle mit E-Bikes gilt der Rat: Eine Tagestour sollte nicht länger sein als die Maximalreichweite des Rades bei mittlerer Akku-Unterstützung.
Die Etappenlänge hängt zudem davon ab, wie weit die nächste Unterkunft entfernt ist. Verfügbare Herbergen bucht man bestenfalls vor der Reise. Nachteil: Verlässt einen doch einmal unterwegs die Kraft, muss man zusehen, wie man noch zum Etappenziel kommt. Oder man muss spontan stornieren, was laut Stiftung Warentest immerhin oft möglich ist – und dann aber hoffen, irgendwo in der Nähe unterzukommen.
Sterntour als unkomplizierte Variante
Wer das Buchen mehrerer Unterkünfte generell scheut oder wem das zu viel Aufwand ist, kann eine Sterntour ins Auge fassen. Das Konzept: Man hat eine feste Unterkunft und plant von dort aus jeden Tag seine Radtouren. In diesem Fall ist der Urlaub zwar auf eine Region beschränkt, andererseits ist die Tourenplanung flexibler und man kann es problemlos mal einen Tag ruhiger angehen lassen, wenn die Beine müde sind.
Egal, ob auf Streckentour, etwa den Elbe-Radweg stromabwärts, auf einer Rundtour, etwa die Friedensroute zwischen Münster und Osnabrück, oder auf einer Sterntour: Die gebuchten Unterkünfte oder die eine gebuchte Unterkunft sollten auf Radreisende eingestellt sein. Das Wichtigste ist ein sicherer Stellplatz. Wer sein Rad am liebsten mit aufs Zimmer nimmt, klärt lieber im Vorfeld, ob das möglich ist – das vermeidet möglichen Ärger vor Ort.
Die Stiftung Warentest nennt das Portal «bettundbike.de» als Anlaufstelle: Dort sind vor allem für Deutschland, aber auch noch weitere Länder, Unterkünfte auf einer Karte zu finden. Die gelisteten Herbergen sind vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) als fahrradfreundlich zertifiziert wurden. Der ADFC ist auch Betreiber des Portals.
Sinnvoll bei der Planung der Reise ist die Suche nach einer Website des Wunschradweges – bekannte Strecken wie der Main-Radweg oder der Weser-Radweg haben eigene Seiten im Internet, auf denen auch Unterkünfte entlang der Strecke gelistet sind.