Düsseldorf (dpa/tmn) – Tapeten in erdigen, natürlichen Tönen, unifarben oder mit dezenten Mustern: Wer derzeit neu tapezieren möchte, dürfte des Öfteren auf sie stoßen.
Denn eine Entwicklung, die das Deutsche Tapeten-Institut in seinem Trend-Bericht 2024 unter dem Motto «Einfach Leben» beschreibt, umfasst nicht nur den Trend zu Tapeten in Beige, Rotbraun oder Grün, sondern auch zu unaufgeregten, unaufdringlichen Mustern und kleinen, wiederkehrenden Naturdessins.
Das passt gleich zu einem ganzen Wohnstil, den das Institut als schnörkellos und unprätentiös beschreibt. Möbel und Accessoires, die «aus viel Holz und aus natürlichen Materialien bestehen», gehören laut Ulrike Reich vom Deutschen Tapeten-Institut dazu, viele Pflanzen und ein Fokus aufs Wesentliche. «Das heißt, ich will es nicht mehr teuer und aufwendig haben, sondern ich lege beispielsweise die Matratze auf Paletten und verzichte auf das Bettgestell.» Kleiderstangen ersetzen dann schon mal den Schrank, flache Kommoden werden zu Sitzmöbeln umfunktioniert.
Retro-Trend bei Tapeten
Doch das ist nicht der einzige Trend, den das Deutsche Tapeten-Institut derzeit beobachtet. Zu eleganteren Wohnstilen passen demnach etwa Tapeten mit Strukturen, die an Gestein, Marmor oder Maserung erinnern. Außerdem angesagt: dunkle Blautöne, Petrol- und Anthrazitfarben mit schimmernden Granulat-Oberflächen. Glasperlen, Kupfer oder Perlmutt werden in die Tapetenoberfläche eingearbeitet. Mit wechselndem Tageslicht sollen sich dann die Glanzeffekte der Tapete verändern.
Eine andere Entwicklung, die sich laut Trend-Bericht zeigt: Tapeten, die Stile vergangener Jahrzehnte aufgreifen, sind häufiger zu sehen, etwa aus den 60ern und 70ern. Allerdings dann mit weniger plakativen Mustern als den ehemals großen Blüten in Orange- und Brauntönen. Heute findet man die typischen Dessins, so heißt es, weniger schrill in Blau-, Violett- und Grüntönen.
Die Oberfläche macht’s
Und auch Materialien wie Kork oder Jutefaser sind demnach bei Tapeten im Trend. Überhaupt: die Haptik rückt beim Thema Wohnen zunehmend in den Fokus. «Das können wir im gesamten Einrichtungsbereich beobachten», sagt Ulrike Reich. «Vor allen Dingen bei Sitzmöbeln, wo auch die textilen Materialien im Vordergrund standen. Und so ist das auch bei der Tapete.»
Dem Trend-Bericht zufolge wirken deren Dessins dann etwa wie gewebtes Material – Bouclé zum Beispiel. Und auch Tapeten in Cord-Optik sind im Kommen. Wände zum Berühren also.
Nicht neu, aber dieses Jahr aktuell: : Tapeten mit welligen Musterungen, außerdem Blätter-, Gräser- und Pflanzenmotive. Anders als in den letzten Jahren würden diese Tapetenmotive nun allerdings abstrakter, weniger fotorealistisch. Die zuletzt viel gesehenen Dschungel-Tapeten verabschieden sich hingegen von der Trend-Bühne Wand.