Berlin (dpa/tmn) – Vollgestopft. So kennt man es von Schränken, Kellern oder Dachböden, die sich mit überwiegend nutzlosen Dingen füllen. Von einem neuen Rechner würde man so einen Zustand eher nicht erwarten.
Tatsächlich sind aber gerade neue Windows-Notebooks oder -Desktop-PCs oft mit Programmen aufgeblasen, die man vielleicht gar nicht haben möchte. Insbesondere wenn es sich um Testversionen handelt, die penetrant zum Abo-Abschluss oder Kauf drängen.
Doch keine Sorge: Diese sogenannte Bloatware lässt sich bedenkenlos deinstallieren. Sie macht Platz für richtig gute Software, die weder nervt noch etwas kostet.
Fünf Tipps für Programme, mit denen man am Rechner durchstarten kann:
1. «LibreOffice»: Das Büro für alle Fälle
Selbst wer auf seinem Rechner praktisch nie Schreib- oder Bürodinge erledigt, kommt an diesen Punkt: Ein Textdokument oder eine Tabelle soll geöffnet werden, vielleicht stehen auch Änderungen an oder ein ganz neues Dokument soll erstellt werden.
Für diese Fälle ist man bestens mit dem Bürosoftwarepaket «LibreOffice» gerüstet, das sich auch auf Präsentationen und noch einiges mehr versteht.
Kompatibilität kein Thema: Textdokumente oder Excel-Tabellen, die etwa mit Microsoft Office erstellt worden sind, lassen sich problemlos öffnen und bei Bedarf auch wieder in den Microsoft-Dateiformaten abspeichern. «LibreOffice» ist freie Software und für Windows, MacOS und Linux zu haben.
2. «Gimp»: Wilber mag Bilder
«Photoshop» dürfte nahezu jeder und jedem ein Begriff sein. Für viele ist es sogar der Inbegriff von Bildbearbeitung. Nur lohnt sich ein Abo für die mächtige Software kaum, wenn man nur hin und wieder mit so einem Programm arbeitet. Hier kommt «Gimp» ins Spiel.
Für Gelegenheits-Pixelschieber ist «Gimp» zwar im Prinzip ebenso überdimensioniert wie «Photoshop». Aber als freie Software für Windows, MacOS und Linux kostet es eben nichts. Das macht die Entscheidung leicht, das Programm mit dem freundlichen, pinseltragenden Maskottchen Wilber auf dem Rechner vorzuhalten.
Schließlich kann es immer einmal sein, dass ein Foto bearbeitet, eine Einladung gestaltet, etwas in einem Bild freigestellt oder etwas digital gemalt werden soll.
«Gimp» ist übrigens die Abkürzung für GNU Image Manipulation Program. Wer es etwas simpler möchte oder braucht, greift als Windows-Nutzer zu «Paint.net» oder kann sich auf Macs auch auf das mehr als solide, vorinstallierte «Fotos» verlassen.
3. «VLC Media Player»: Bonjour les vidéos!
Die Keimzelle dieses exzellenten Medienplayers mit einer riesigen Unterstützung unterschiedlichster Formate ist eine Ingenieurschule bei Paris. Von dort aus wird das Video-Tool mit einer über die Welt verstreuten Community stetig weiterentwickelt. Das Video, das sich mit dem «VLC Media Player» nicht abspielen lässt, muss vermutlich erst noch gemacht werden.
Viel wichtiger dürften inzwischen aber die ausgeprägten Streaming-Fähigkeiten des Players sein, der auch in diesem Bereich alle nötigen Protokolle unterstützt. Sogar wer noch CDs und DVDs abspielen können muss oder Audiodateien anhören möchte, den enttäuscht diese freie Software nicht. Neben Windows, MacOS und Linux unterstützt der «VLC Media Player» auch Android und iOS.
4. «Thunderbird»: Mails, Kalender, Kontakte
Allen, die ihre E-Mails, Termine und Adressbücher nicht nur in der Cloud sehen möchten, sondern diese auch gerne auf ihrem eigenen Rechner gespeichert haben wollen, bietet sich «Thunderbird» an. Die Mozilla-Stiftung hat das freie Mail-Programm mit Termin-, Kontakt- und Aufgaben-Management sowie integriertem Newsreader und Chat-Client erst im Sommer 2023 optisch und funktional aufgefrischt (Supernova-Design).
Das Zusammenspiel mit den Servern der allermeisten E-Mail-Provider klappt nicht nur mit Nachrichten tadellos, sondern auch mit Kalender-Terminen oder Adressbuchkontakten – der Standard «WebDAV» mit den Protokollen «CalDAV» und «CardDAV» macht es möglich. Natürlich lassen sich auch mehrere E-Mail-Konten, Kalender und Adressbücher einbinden. «Thunderbird» gibt es für Windows, MacOS und Linux.
5. «Firefox»: Die Browser-Alternative
Und noch ein Stück freie Software von Mozilla. Der bekannte «Firefox»-Browser ist nur bei manchen Linux-Distributionen schon von der Installation weg mit dabei. Auf Macs oder Windows-Rechnern regieren Safari beziehungsweise der auf Chrome basierende Edge als vorinstallierte Standard-Browser.
Wer lieber möglichst unabhängig von Apple, Microsoft oder Google im Netz unterwegs sein möchte, kann aber natürlich problemlos den quelloffenen «Firefox» installieren. Um den Datenschutz zu optimieren, sollte man noch einige Einstellungen anpassen.
Etwa in den Einstellungen unter «Suche» eine andere Standardsuchmaschine einstellen, beispielsweise Startpage, Duckduckgo oder Metager, und «Suchvorschläge anzeigen» deaktivieren. Und unter «Datenschutz & Sicherheit» die unter «Datenerhebung durch Firefox und deren Verwendung» stehenden Optionen ausschalten.
Ganz unten links im Einstellungsmenü findet sich der Punkt «Erweiterungen & Themes». Ein Klick darauf und man gelangt auf die Seite für Browser-Erweiterungen (Add-ons). Ganz oben befindet sich ein Suchfenster. Darüber gelangt man etwa zum empfehlenswerten Add-on «uBlock Origin», das unter anderem vor Tracking im Netz schützt und mit einem Klick auf «Zu Firefox hinzufügen» installiert werden kann.