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Großprojekt vor Eröffnung – Swinetunnel als neue Usedom-Zufahrt

Fällt ein Kind ohne Schwimmflügel ins Becken oder treibt ein Körper längere Zeit unter Wasser, kann es um Leben und Tod gehen. Doch Bademeister können kaum ein ganzes Schwimmbad nonstop im Blick haben. Kameras und Künstliche Intelligenz sollen sie nun dabei unterstützen.

Mit dem Swinetunnel soll in Kürze ein polnisches Großprojekt mit besonderer Bedeutung für die Urlaubsinsel Usedom für den Verkehr freigegeben werden. Die Eröffnung sei weiter für Juni geplant, teilte die Stadt Swinemünde zuletzt auf Anfrage mit – also in den kommenden Tagen. Der Tunnel verläuft unter der Swine, einem Ostsee-Meeresarm, der nicht nur Swinemünde, sondern auch die beliebte Urlaubsinsel Usedom von der polnischen Insel Wollin trennt. Neben bestehenden Brücken auf deutscher Seite ist es die dritte feste Zufahrt auf die Insel. Nach Angaben der Stadt verkürzt er die Fahrt zur Insel Usedom über die Swine von vierzig auf zwei bis fünf Minuten.

2019 waren die ersten Vorarbeiten gestartet. Seit Mai dieses Jahres ist der rund 1,8 Kilometer lange Tunnel fertig. Zuletzt stand noch eine Genehmigung der Woiwodschaft Westpommern aus. Gekostet hat das Projekt mehr als 200 Millionen Euro, wobei ein Großteil von der EU stammt. Der Tunnel könnte die Fahrt auf die Insel etwa für Berliner und Brandenburger über die Autobahn 11 via Stettin (Szczecin) erleichtern. Zwar ist diese Route länger als der Weg über die deutsche Seite, sie führt aber länger über Autobahnen. Außerdem läuft auf polnischer Seite der Ausbau einer Schnellstraße zur Anbindung.

Kritiker befürchten mehr Durchgangsverkehr auf der Insel. Andererseits hofft man auf der Insel auf Entlastung der gerade zur Urlaubszeit stark belasteten Zufahrten und auf polnische Arbeitskräfte von weiter weg.

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