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Deutlich mehr Fahrradfahrer bei Verkehrsunfällen gestorben

Eine Woche Pilgern auf dem Jakobsweg, das reicht vielen. Aber entgeht einem durch diese Kürze nicht das Wesentliche?

Die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Fahrradfahrer ist in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 22 tote Radfahrer und Radfahrerinnen zählte das Statistische Landesamt 2022. Im Vorjahr waren es lediglich zehn solcher Fälle. 2020 vermeldeten die Statistiker 13 Todesfälle.

Die Zahlen sind nach Angaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) alarmierend. Das Thema Verkehrssicherheit – insbesondere für die schwächeren Verkehrsteilnehmer – werde vom Land stiefmütterlich behandelt, sagte ein Sprecher des Landesverbandes in Sachsen-Anhalt. So tage unter anderem der Verkehrssicherheitsbeirat der Landesregierung schon lange nicht mehr, so der Sprecher. «Es passiert nix.»

Außerdem habe die Polizei nicht die Kapazitäten, «bewusstseinsbildend einzugreifen» und den Verkehr adäquat zu sichern. Das hätten die Beamten auch immer wieder dem Verband zu verstehen gegeben, sagte der Sprecher.

Ein weiteres Problem sieht der ADFC in der Nutzung von Handys am Steuer. «Die Frage ist: Warum werden Radfahrende übersehen? Wir vermuten, weil die Fahrzeuginsassen abgelenkt sind, und das gegebenenfalls vom Telefon», sagte der Sprecher. Oft werde dann lediglich zu Protokoll gegeben, dass die getöteten Radfahrenden nicht gesehen wurden.

Die politisch avisierte Verbesserung der Sicherheit für die Radfahrer auf Sachsen-Anhalts Straßen bildet sich noch immer nicht in sinkenden Opferzahlen ab. Zwar ging die Zahl der schwer verletzten Radfahrer leicht von 320 im Jahr 2021 auf rund 300 im vergangenen Jahr zurück, im gleichen Zeitraum stieg allerdings die Zahl der Leichtverletzten von etwa 1410 auf 1730.

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