Schwerin/Prerow (dpa/mv) – Der bei Campern sehr beliebte Zeltplatz am breiten Nordstrand des Ostseebades Prerow soll zum Schutz der Natur verkleinert und künftig auch ökologisch betrieben werden. «Erwartet wird ein Konzept, das in jeder Hinsicht Modellcharakter besitzt. Dabei spielen neben der Verbindung von Tourismus und Naturschutzzielen auch eine klimaneutrale Bauweise und Energieversorgung eine Rolle», betonte Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Donnerstag in Schwerin.
Seit dem Vorjahr ist die landeseigene Stiftung für Umwelt und Naturschutz Eigentümerin eines Großteils des Dünengeländes im Nationalpark Vorpommern, das vormals in Bundesbesitz war. Das zuständige Nationalparkamt veröffentlichte jetzt eine Bekanntmachung mit Kriterien für den künftigen Betrieb. Bewerber können demnach bis zum 10. März ihr Interesse bekunden, ausgewählte dann ihre Konzepte vorlegen.
Ziel sei es, mit einer langfristigen Verpachtung einen qualitativ hochwertigen Campingbetrieb zu gewährleiste, der die Schutzziele im Nationalpark berücksichtigt, familienfreundlich und wirtschaftlich stabil sei, erklärte Backhaus. Seit 1991 wird der Campingplatz auf der Ostsee-Halbinsel Darß von der in Frankfurt/Main notierten Regenbogen AG betrieben.
Die Zahl der Stellplätze war zum Jahresbeginn von ehemals 1200 auf etwa 1000 reduziert worden und soll bis 2033 auf knapp 800 sinken. Statt der bislang 20 sollen dann noch knapp 18 Hektar der verpachteten Fläche für das Campen nutzbar sein. Für Wohnmobile und Autos wurden bislang knapp 10 Hektar genutzt.
Die Veränderung hatten als erste Dauercamper zu spüren bekommen, die Ende 2022 ihre Zelte hatten abbrechen müssen. Wie ein Sprecher des Nationalparkamtes sagte, dient der Rückbau dem Schutz der Dünenlandschaft. So werde im Sommer künftig auch strenger darauf geachtet, dass dort keine Zelte mehr aufgestellt werden. Der Strand bleibe auch künftig öffentlich nutzbar, der Küstenwald über die vorhandenen Wege erreichbar, versicherte Backhaus.