London/Hamburg (dpa/lno) – Fans der Royals können sich auf den Frühling freuen: Denn dann wollen König Charles III. und seine Frau Königin Camilla einem Bericht zufolge nach Deutschland reisen. Der «Stern» berichtete am Mittwoch unter Berufung auf eigene Informationen, Charles (74) und Camilla (75) wollten vom 29. bis 31. März Berlin und Hamburg besuchen – auch ein dritter Stopp im Osten Deutschlands soll im Gespräch sein. Der Buckingham-Palast wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren. Reisepläne würden zu gegebener Zeit bekanntgegeben, hieß es von einer Sprecherin.
Charles war bereits öfter in der Hansestadt zu Gast. 1987 kamen tausende Menschen auf den Jungfernstieg, um einen Blick auf den damaligen Prinzen und seine erste Frau, Prinzessin Diana, zu erhaschen. 1995 war Charles im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Kapitulation Nazideutschlands erneut in Hamburg.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sieht die Hansestadt gut vorbereitet auf einen möglichen Besuch von König Charles III. «Hamburg gilt als die “most british city on the continent”» (die britischste Stadt des Kontinents), sagte Tschentscher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch am Rande des Neujahrsempfangs des «Hamburger Abendblatts». «Das heißt, wir haben eine große Sympathie dem Vereinigten Königreich gegenüber.»
Charles ist seit dem Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. am 8. September des vergangenen Jahres britischer Monarch. Seine Krönung soll Anfang Mai stattfinden. Als Thronfolger war Charles bereits häufig zu Gast in Deutschland – zuletzt zum Volkstrauertag im November 2020. Beim zentralen Gedenken im Bundestag beschwor er damals die tiefe Partnerschaft zwischen Großbritannien und Deutschland.
Neben Deutschland wird Charles auf seiner ersten Auslandsreise als König auch Frankreich besuchen und den französischen Präsidenten Emmanuel Macron treffen, wie die französische Zeitung «Le Parisien» berichtete. Im Élyséepalast soll es ein Staatsbankett geben, außerdem sei ein Programm für Präsidentengattin Brigitte Macron und Königin Camilla in Arbeit.
«Ich werde Hamburg nie vergessen», ließ das «Hamburger Abendblatt» Charles bei seinem ersten Besuch 1987 auf der Titelseite sagen. Die Stadt stehe für «Toleranz, Weltoffenheit, Handel, Fußball und Bier». Im Fokus der Berichterstattung stand natürlich neben dem damaligen Thronfolger auch seine erste Ehefrau Diana: «Gegen “Shy Di”, die scheue Prinzessin von Wales, hatte Hamburgs notorisches Schmuddelwetter nicht den Hauch einer Chance», hieß es.
Auf dem Programm standen damals unter anderem ein Besuch beim Norddeutschen Rundfunk (NDR), im Alsterhaus, eine Barkassentour und ein Gala-Dinner im Rathaus. Gastgeber waren Hamburgs damaliger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD) und seine Frau Christa. Als Charles während der Eröffnung britischer Wochen im Alsterhaus Diana ein Stück Schokolade reichte, werteten das britische Medien als Zeichen der Versöhnung nach vorangegangen Streitigkeiten. «Krauts, ihr habt diese Ehe gerettet», dankte die Londoner «Sun» und rätselte: «Was war es, das die beiden wieder zusammengeführt hat?»