Schwerin (dpa/mv) – Mit einer Wirtschaftsreise nach Brasilien will die Landesregierung ihre Beziehungen mit dem Land ausbauen. «Wir können in Mecklenburg Vorpommern uns nicht zurücklehnen und hoffen, dass andere auf uns aufmerksam werden, wenn wir nicht im Ausland darum werben», sagte Staatskanzleichef Patrick Dahlemann (SPD) am Donnerstagabend in einem Pressegespräch in Schwerin. Die Reise vom 13. bis zum 25. Januar soll die drei Bundesstaaten Paraná, Rio Grande do Sul und Santa Catarina einschließen und ihren Fokus auf die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in dem lateinamerikanischen Land legen.
Teil des Programms sind den Angaben nach sowohl Besichtigungen bestehender Projekte, die von Firmen aus dem Nordosten umgesetzt werden, als auch Treffen mit Vertretern von Unternehmen und Politik um neue Beziehungen zu knüpfen. In Paraná gehört hierzu unter anderem eine Biogas-Anlage der Firma Mele aus Torgelow, die dort Abfallprodukte aus der Landwirtschaft – vor allem Gülle – nutzen. Wie Unternehmensvertreter Helmut Tündermann ausführte, interessieren sich die Verantwortlichen vor Ort sehr für die Möglichkeiten des Recycling von Reststoffen nicht nur aus der Wirtschaft, sondern auch von Hausabfällen.
Die Delegationsreise wurde den Angaben nach in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) und anderen Unternehmerverbänden organisiert. Dahlemann rechnet mit Gesamtkosten von rund 30 000 Euro, wobei die mitreisenden Unternehmensvertreter ihre Reisekosten von 3800 Euro pro Person selbst tragen. Die Brasilienreise soll dem Staatssekretär nach nur der Auftakt sein, es seien für das Jahr 2023 weitere Fahrten in den Ostseeraum geplant.