London (dpa) – Nach dem Brexit studieren immer weniger EU-Bürgerinnen und EU-Bürger an britischen Universitäten. Die Zahl der Studienanfänger, die aus der Europäischen Union stammen, ist im Jahr 2022 erneut gesunken, wie der Datenbank der zentralen Vergabestelle UCAS (Universities & Colleges Admissions Service) zu entnehmen ist. Zum Start des akademischen Jahres wurden im Herbst 2022 demnach 10 910 angehende Studierende aus der EU zugelassen. 2021 waren es noch 12 670. Im Jahr 2020, als für Studierende in Großbritannien noch die alten Regeln galten, waren es noch mehr als doppelt so viele.
Während es vor dem Brexit für EU-Bürger sehr unkompliziert war, im britischen Ausland zu studieren und zu forschen, ist nun durch neue Visa-Bestimmungen mehr Aufwand notwendig. Auch kurzfristige Studienaufenthalte sind komplizierter geworden. Britische Universitäten können von EU-Bürgern nun deutlich höhere Studiengebühren verlangen. Mit dem EU-Austritt ist das Vereinigte Königreich auch aus dem europäischen Austauschprogramm Erasmus ausgestiegen, über das Tausende junge Menschen aus der EU jahrelang ihre Auslandssemester auf der Insel verbrachten.