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Gastro-Branche: Die Zeit der langen Öffnungszeiten ist vorbei

Die Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern leidet unter gleich mehreren Belastungen. Mittel- und langfristig wird sich die Branche an höhere Kosten und weniger Personal gewöhnen müssen.

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga im Nordosten blickt mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2022 und rechnet für 2023 mit zahlreichen Betriebsschließungen. «Das wird mit Sicherheit eine zweistellige Prozentzahl sein und ich persönlich wäre zufrieden, wenn vorne nur eine 1 steht», sagte Dehoga-Präsident Lars Schwarz der Deutschen Presse-Agentur.

Die Hilfsprogramme – vor allem im Zug der Corona-Pandemie – seien wirkungsvoll gewesen, vor allem beim Halten der Belegschaft. «Es hat kaum Betriebe gegeben, die aktiv Mitarbeiter kündigen mussten», sagte er. In der Summe habe die Branche im Land in der Pandemie weniger Fachkräfte verloren als in anderen Bundesländern.

Trotzdem wird sich in Zukunft insbesondere die Gastronomie laut Schwarz auf ein geringeres Arbeitskräfteangebot einstellen müssen. Seinen Worten zufolge müssen die Restaurants und Cafés daher Öffnungszeiten intelligent einschränken. «Im besten Fall bekommt der Gast davon gar nichts mit», so der Gastronom. Nur so könne man die Qualität auf hohem Niveau halten.

Mit Blick auf den Start der Energiepreisbremsen zum Jahreswechsel stellte die Dehoga dem Strompreisdeckel kein gutes Zeugnis aus: «Ich kenne fast keinen, der 40 Cent bezahlt», machte Schwarz klar. Die Gaspreisbremse helfe hingegen, die gestiegenen Energiekosten abzufedern, wobei viele Unternehmen in der Branche – vor allem auf dem Land – mit Öl heizen. Dies seien die schwächsten Glieder der Kette.

Den Angaben zufolge gehört zum Gesamtbild jedoch vor allem die Belastung durch gestiegene Einkaufspreise auch bei Lebensmitteln und Dienstleistungen. Die Preise seien in der gesamten Lieferkette – an deren Ende die Restaurants stehen – deutlich gestiegen. Problematisch sei, dass diese gestiegenen Kosten nur begrenzt auf die Kundenpreise umgelegt werden können: Schwarz verwies hier auf aktuelle Umfragen, nach denen Bürgerinnen und Bürger Ausgaben für Gastronomie schon jetzt für persönliche Sparanstrengungen in den Fokus nehmen.

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