Lüneburg (dpa/lni) – Im Frühjahr soll es für einige Lüneburger Soldatinnen und Soldaten voraussichtlich nach Mali gehen. Zur Vorbereitung der Dienstreise in das Krisengebiet gehören Kondolenzfotos für den Fall der Fälle, Gespräche mit der Familie und ein Testament. «Mali kann man nicht mit Afghanistan oder dem Kosovo vergleichen», erzählt Stabsfeldwebel Ramona F.. In alle drei Länder reiste die Drohnen-Spezialistin bei ihren bisher sechs internationalen Einsätzen.
Sie ist so gut ausgebildet, dass sie für die Auswertung der Luftbilder oft angefragt wird. «Ihr Wissen ist Gold wert», sagt Martin Mittmesser, Kommandeur des Aufklärungslehrbataillons 3 in Lüneburg. Die aus Brandenburg stammende Expertin für «unbemannte Luftfahrzeuge» dient seit 21 Jahren.
Am Standort liegt der Frauenanteil mit 10 Prozent etwas unter dem Bundesdurchschnitt von 13. «Mit 16 Prozent bei den Offizierinnen stehen wir aber ganz gut da», erzählt der Kommandeur. «Ich hätte gern mehr Frauen hier.» Seine Diplomarbeit schrieb er einst über das Konfliktverhalten weiblicher Soldaten in der Marine.
Seit 2001 sind Soldatinnen in den Streitkräften willkommen. Eine Vorzugsbehandlung streben sie nicht an. Es gebe keine Frauen-Gruppen, berichtet Vivian T.: «Genau das wollen wir ja nicht. Ich bin Kamerad und hatte nie das Gefühl, anders behandelt worden zu sein.» Die 28-Jährige hat in diesem Jahr ihre Ausbildung zur Offizierin beendet und soll zu den 150 Soldatinnnen und Soldaten gehören, die im Frühjahr voraussichtlich nach Mali fliegen werden.