Moritzburg (dpa/sn) – Die Teichwirtschaft Moritzburg GmbH rechnet aufgrund der widrigen Witterungsverhältnisse in diesem Jahr mit einer mageren Ausbeute. Geschäftsführer Henry Lindner bezifferte am Dienstag den erwarteten Ertrag auf 50 bis 60 Tonnen Speisefisch, das ist nur ein etwa ein Drittel der Durchschnittsmenge vergangener Jahre. Als Grund gab er vor allem die lange Trockenheit an. Anfang des Jahres seien die Teiche noch gut gefüllt gewesen, mangels Niederschlag sei der Wasserstand aber immer weiter gesunken.
Lindner zufolge wurde deshalb im Sommer sogar eine Notabfischung erwogen, weil die «Fische fast schon auf dem Trockenen lagen». Doch so eine Abfischung bei geringen Wasserstand und großer Hitze könne auch schiefgehen. Später habe Regen die Situation etwas gebessert, doch bis heute habe man mit niedrigen Wasserständen zu tun.
«Ein weiteres Problem war der Mangel an Satzfischen», sagte Lindner. Viele seien ein Opfer der Kormorane geworden. Schließlich würden auch die extrem gestiegenen Futtermittelpreise das Ergebnis bestimmen. Um Futtermittel zu sparen, habe man entschieden, weniger zu produzieren. Lindner ging davon auch, dass auch die anderen Produzenten in Sachsen mit diesen Problemen zu kämpfen hatten und sprach von einem «durchwachsenen Jahr».
Dennoch soll nun das traditionelle Abfischen nach zwei Jahren Corona- Zwangspause wieder groß gefeiert werden. Am kommenden Wochenende erwartet die Gemeinde Moritzburg wieder Tausende Gäste aus der ganzen Region zum «Fisch- und Waldfest». Schon am zeitigen Vormittag (9 Uhr) beginnt der erste Fischzug. Später wird unter anderem ein Schaukochen und eine Versteigerung von Fischen zugunsten des Albert-Schweitzer- Kinderdorfes Steinbach veranstaltet. Für den Markt haben sich mehr als 100 Händler und Gastronomen angemeldet.