Schönebeck (dpa/sa) – Das rund 4300 Jahre alte Ringheiligtum in Pömmelte-Zackmünde (Salzlandkreis) ist ein Touristenmagnet. «Seit 2017 kamen rund 200 000 Besucher», sagte Veranstaltungsmanagerin beim Salzlandkreis, Alexandra Bruscaini der Deutschen Presse-Agentur. «Bislang kamen in diesem Jahr knapp 30 000 Menschen, das Jahr ist aber noch nicht zu Ende.» In diesem Jahr habe es insgesamt 40 Veranstaltungen für Erwachsene und Schulklassen gegeben. «Im Jahr 2019 kamen rund 31 000 und im Vorjahr rund 44 000 Menschen», sagte Bruscaini. Für diesen Samstag soll die touristische Saison mit einem Fest mit dem Titel «Herbstausklang» beendet werden.
Für die nächste Saison ist Ende April ein Kunstprojekt geplant. «Künstler aus Sachsen-Anhalt werden eine Woche hier leben und arbeiten. Die Ergebnisse werden dann im Salzlandmuseum zu sehen sein», sagte Bruscaini. Zur Sommersonnenwende (21. Juni) gibt es vor Ort ein Konzert, elektronische Musik mit alten Instrumenten. Der Bau des Touristischen Informationszentrums am Ringheiligtum Pömmelte verzögert sich unterdessen. Der rund 1,8 Millionen Euro teure Bau soll im Frühjahr 2023 eröffnet werden.
Zudem werden die archäologischen Grabungen 2023 fortgesetzt. «Ursprünglich sollte das Projekt in diesem Jahr beendet werden, aber dann wurde überraschend noch ein halbes Haus freigelegt», sagte der Sprecher des Landesmuseums, Alfred Reichenberger.
Auf den Flächen um die Ringheiligtümer Pömmelte und Schönebeck wird seit 2018 gegraben. Bislang wurden weit über 100 Langhausgrundrisse auf einer Fläche von rund 15 Fußballfeldern aus der Frühbronzezeit entdeckt.
Die rekonstruierte Ringanlage steht am Originalplatz. Das Ringheiligtum hat einen Durchmesser von 115 Metern und ist von einem Palisadenzaun aus 1800 Robinienstämmen umgeben. Pömmelte ist vergleichbar mit dem englischen Stonehenge – nur wurde die Anlage aus Holz gebaut. Eine neun Meter hohe Aussichtsplattform bietet einen umfassenden Überblick. Im etwa 6,5 Kilometer entfernten Salzlandmuseum in Schönebeck sind originale Funde ausgestellt.