Dresden/Wermsdorf (dpa/sn) – Seit Ende Oktober 2020 gab es bisher 1653 Nachweise der Afrikanischen Schweinepest in den Landkreisen Görlitz, Bautzen und Meißen. Mit vereinten Kräften sei es bisher gelungen, Erkrankungen im Hausschweinebestand zu verhindern, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Samstag bei der Eröffnung der Messe «Jagd & Angeln» auf Schloss Hubertusburg. Für Maßnahmen zur Eindämmung der Tierseuche hat der Freistaat nach Angaben ihres Hauses bisher rund 22 Millionen Euro ausgegeben.
Die Seuche ist laut Köpping für Schweine haltende Betriebe dennoch existenzbedrohend, weil die Lage in Sperrzonen etwa höhere Unkosten bedeute. Und ASP breite sich aus im Wildtierbestand aus, wie Zahlen belegten. Es bedürfe weiterhin großer Anstrengungen, um die Schweine haltenden Betriebe zu schützen und «qualvolle Sterben der Wildschweine an der Seuche einzudämmen.» Die Ministerin dankte der Jägerschaft für ihre Unterstützung.
Die Schwarzwildbestände müssten noch stärker reduziert werden, um Infektionsketten zu unterbrechen, sagte Sebastian Vogel, Leiter des ASP-Krisenstabs. Ein kürzlich ins Leben gerufenes Projekt mit dem Landesjagdverband sei «ein Meilenstein» dafür. Klar sei, «wir brauchen alle gemeinsam einen langen Atem».
Nach Ministeriumsangaben reicht die Sperrzone aktuell über 5136 Quadratkilometer plus 1798 Quadratkilometer Puffer von der Elbe bis zur polnischen Grenze. 609 Kilometer Zaun, teils elektrisch, sollen die Bewegungen des Schwarzwilds und damit die Verbreitung des Virus eindämmen helfen. Weitere 382 Kilometer sind im Aufbau, in Vorbereitung oder Planung.
ASP ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, sie durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich. Der erste Fall in Deutschland war am 10. September 2020 bestätigt worden, bei einem Wildschwein in Brandenburg.