München (dpa/lby) – Auf bayerischen Seen sind alleine im laufenden Jahr mindestens vier Menschen beim Stand-up-Paddeln (SUP) ums Leben gekommen. Neben dem Fall vom Ammersee von vergangener Woche gab es am Starnberger See, am Murner See (Landkreis Schwandorf) und am Weißenstädter See (Landkreis Wunsiedel) je einen Todesfall, wie ein Sprecher der bayerischen Abteilung der Wasserrettungsorganisation DLRG sagte. «Es werden tendenziell immer mehr, weil es immer mehr Paddler gibt.» Entsprechend mache sich die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft große Sorgen.
Aus Sicht des Vereins sind die beiden besonders betroffenen Gruppen Nichtschwimmer und Senioren, die auf dem Wasser gesundheitliche Probleme bekommen. Auch bei dem Fall vom Ammersee vergangene Woche habe die 16-Jährige nicht Schwimmen können, so der Sprecher. Die Jugendliche war laut Polizei bereits am Freitagabend mehrere 100 Meter vom Nordufer entfernt untergegangen. Erst Sonntagmittag wurde der Leichnam geortet und von Tauchern geborgen.
Die DLRG empfiehlt Paddlern immer mit Schwimmweste und einer sogenannten Leash unterwegs zu sein. Diese Sicherheitsleine verbindet das Board mit dem Paddler und sorgt auf ruhigen Gewässern dafür, dass es nicht wegschwimmen kann. Auch sollte man immer mindestens zu zweit unterwegs sein und möglichst an der Uferlinie entlangpaddeln.
Insgesamt seien in Bayern im Jahr 2022 bislang rund 50 Menschen ertrunken, sagte der Sprecher. Die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum tendenziell höheren Zahlen hingen auch mit dem guten Badewetter zusammen – «es gehen einfach mehr Menschen ins Wasser». Im gesamten Jahr 2021 waren 60 Menschen in Bayerns Flüssen, Seen und anderen Gewässern ertrunken, mehr als in jedem anderen Bundesland.