Pasewalk (dpa) – Der denkmalgeschützte Lokschuppen an der Bahnstrecke Berlin-Pasewalk-Stralsund begeht sein 125-jähriges Bestehen, wie eine Sprecherin des Vereins Lokschuppen Pomerania am Freitag erklärte. Geplant sind unter anderem Fahrten mit Nostalgiewagen, Gäste können Draisinen rollen lassen oder beim Rangieren auf der Lok-Drehscheibe dabei sein. Besucher können zudem Konferenz-, Kino- und andere -waggons eines ehemalige DDR-Regierungszuges anschauen.
Der 1896 erbaute halbrunde Lokschuppen mit vielen Lokomotiven und unterschiedlichster Bahntechnik liegt am Radweg Berlin-Usedom. Nach Angaben von Pasewalks Bürgermeisterin Sandra Nachtweih (CDU) ist geplant, das Industrie-Denkmal mit dem Eigentümer und Hilfe des Landes zu einem Besucherzentrum mit Konzertstätte und Übernachtungen auszubauen. Die Klassik-Festspiele MV waren schon mehrfach mit Konzerten zu Gast.
Pasewalk war bis 1945 ein wichtiger Bahn-Knotenpunkt zwischen Berlin, Stralsund, Lübeck und Stettin, der damaligen Hauptstadt Pommerns. Selbst der damalige Kaiser kam vor mehr als 100 Jahren zur Einweihung eines Wasserturms für Dampfloks. Bis 1990 war die Deutsche Reichsbahn ein Hauptarbeitgeber der Stadt. Eine Studie hat für das rund 3,5 Hektar große Lokschuppengelände einen Sanierungsbedarf von sechs Millionen Euro berechnet.