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11,9 Prozent der Gastronomieunternehmen sind insolvenzgefährdet / Insolvenzen könnten durch höhere Mehrwertsteuer weiter steigen

Im Flieger Fotos machen, motzen, drängeln? Eine Umfrage zeigt: Über den Wolken ist die Freiheit nicht grenzenlos.

- 14.219 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland gelten als insolvenzgefährdet
- Gastronomen in Bremen leiden besonders - hier sind 15,9 Prozent der Betriebe gefährdet.
- In Mecklenburg-Vorpommern ist die Lage entspannter - hier ist das Insolvenzrisiko mit 9,5 Prozent
  am geringsten
- Bis Ende 2023 erwartet CRIF derzeit 1.600 Insolvenzen in der Branche - das entspricht 36,5 Prozent
  mehr als 2022

Aufgrund verschiedener Krisen gilt derzeit in der Gastronomie ein reduzierter Steuersatz von sieben Prozent für Lebensmittel – jedoch nur noch bis zum Ende dieses Jahres. Speisen in Restaurants sollen ab Anfang 2024 wieder mit 19 Prozent besteuert werden. Das könnte zu mehr Insolvenzen in der Gastronomie führen.

Derzeit (Stand August 2023) gelten laut einer Auswertung des Informationsdienstleisters CRIF 14.219 Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in Deutschland als insolvenzgefährdet. Das entspricht 11,9 Prozent der analysierten Betriebe. Im Januar 2020 – vor der Corona-Pandemie – lag die Zahl insolvenzgefährdeter Gastronomiefirmen bei 12.662.

Regionale Unterschiede

Ein Blick auf die regionalen Zahlen zeigt, dass das Insolvenzrisiko bei Unternehmen aus der Gastronomie in Bremen am höchsten ist. Dort gelten 15,9 Prozent bzw. 141 der Gastronomieunternehmen als insolvenzgefährdet. Es folgen Berlin (15,8 Prozent der Gastronomen insolvenzgefährdet; absolut: 1.307), Nordrhein-Westfalen (13,7 Prozent; 3.002), Sachsen-Anhalt (13,4 Prozent; 535) und Hamburg (12,7 Prozent; 394). Das geringste Insolvenzrisiko haben derzeit Unternehmen aus der Gastronomie in Mecklenburg-Vorpommern (9,5 Prozent; 297) und in Bayern (10 Prozent; 1.866).

“Die Gastronomiebranche steht auch nach der Corona-Pandemie vor einer Vielzahl von Herausforderungen, darunter Inflation, steigende Energie- und Personalkosten sowie ein Trend zum Home-Office. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer könnte die Situation, insbesondere für bereits finanziell schwache Gastronomieunternehmen, weiter verschärfen”, erklärt CRIF Deutschland Geschäftsführer Dr. Frank Schlein.

Deutlich mehr Insolvenzen als 2022

Bereits im 1. Halbjahr 2023 sind die Insolvenzen in der Gastronomie überdurchschnittlich angestiegen. In den ersten sechs Monaten des Jahres gab es in der Gastronomie-Branche 743 Insolvenzen und damit 29,4 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2022. Zum Vergleich: Über alle Branchen hinweg sind die Insolvenzen in Deutschland im 1. Halbjahr um knapp 17 Prozent angestiegen.

Auf Jahressicht 2023 prognostiziert CRIF derzeit in der Gastronomie 1.600 und damit 36,5 Prozent mehr als 2022. “Im kommenden Jahr werden die Insolvenzen in der Gastronomie weiter steigen”, sagt Dr. Schlein.

Über die Analyse

Für die Analyse hat CRIF Informationen zur Finanzlage von knapp 120.000 Gastronomieunternehmen ausgewertet, die Aufschluss über die Zahlungsfähigkeit geben. Dazu zählen Angaben in Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen, Mitarbeiter- und Umsatzzahlen sowie Zahlungserfahrungen. Auch negative Gerichtsmerkmale wie Mahnverfahren, Inkasso-Überwachungen oder allgemeine Einträge im Schuldnerverzeichnis flossen ein. Die Insolvenzen und die bereits vom Markt verschwundenen Unternehmen sind nicht Bestandteil der aktuellen 14.219 insolvenzgefährdeten Unternehmen.

Pressekontakt:

Oliver Ollrogge, CRIF GmbH, Bereich Marketing/PR
E-Mail: o.ollrogge@crif.com, Tel.: 040 / 89 803 582
Weiteres Material: www.presseportal.de
OTS:               CRIF GmbH

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